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United Internet: Der Weg ist frei

Mit den heute vorgelegten Zahlen dürfte auch bei United Internet die Corona-Krise abgearbeitet sein. So wie zahlreiche Internetanbieter und Dienstleister zählt auch das Unternehmen aus dem Westerwald zu den Krisengewinnern. Das spiegelt auch die Börse bereits seit dem Tief vom 16. März wider: +63% Kursgewinn sind ein klares Wort. Bevor wir überlegen, wie es weitergeht, hier das Wichtigste von heute dazu:

Die Anzahl der kostenpflichtigen Kundenverträge konnte in Q1 um 170.000 auf rund 24,9 Mio. gesteigert werden, wobei die Erlöse entsprechend um 4% auf 1,33 Mrd. Euro zulegten. Das EBITDA verbesserte sich hingegen nur leicht um 0,4% auf 301 Mio. Euro. Als Begründung dafür wurden seitens United Integrationskosten, der Start des 5G-Netzaufbaus sowie das veränderte Telefonieverhalten der Kunden während der Corona-Krise genannt. Auf die Aktie heruntergerechnet verbesserte sich das Ergebnis in den ersten drei Monaten von 0,24 auf 0,39 Euro. Lediglich die Beteiligung am Kabelnetzbetreiber Tele Columbus, bei dem United Internet mit fast 30% größter Aktionär ist, wurde als Belastung genannt.

Tochter ebenfalls stabil unterwegs

Die Mobilfunktochter Drillisch, bekannt für Marken wie Yourphone und Smartmobil.de, konnte ihrerseits den Umsatz um 4,2% auf 941 Mio. Euro verbessern, das EBITDA fiel um 2,7% auf 164 Mio. Euro. Drillisch begründete das unter anderem mit negativen Effekten aus Regulierungsentscheidungen aus dem Preisstreit mit Telefonica. Im Zuge der Auflagen für den Erwerb von E-Plus im Jahr 2014 hatte sich Telefonica Deutschland verpflichtet, bis zu 30% der Netzkapazität an einen Wettbewerber zu verkaufen. Der Vertrag mit Drillisch ermöglicht eine Überprüfung der Konditionen zweimal im Jahr. Abschließend: United Internet wie auch Drillisch bestätigten den Jahresausblick und demnach wird das Geschäft im laufenden Jahr stagnieren.

Aktie von United Internet vor neuem Momentum?

Was bedeutet das? United Internet hat vor dem Hintergrund dieser Entwicklung eine Chance, den Abwärtstrend seit 2018 zu verlassen. Entscheidend ist allerdings nicht nur „Corona“, sondern auch die Frage, ob und wie sich strategischen Investitionen in das 5G-Netz bezahlt macht.