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Wall Street Nachlese: Tech stabil – Mit Goldman Sachs, Morgan Stanley, Tesla, Roblox, Alibaba, Baidu und JD.com

Nach vier Gewinntagen in Folge war gestern für den Dow Jones erst einmal Schluss. Was auch mit den neuesten Quartalsergebnissen zu tun hatte, insbesondere denen von Goldman Sachs.

Am Schluss des Tages verlor der Dow Jones gestern knapp 392 Punkte bzw. 1,14% auf 33.910,85 Punkte. Beim S&P 500 wie auch beim Nasdaq Composite fielen die Kursbewegungen dagegen sehr moderat aus. Der S&P 500 büßte nur 0,2% auf 3.990,97 Zähler ein, während der Technologieindex Nasdaq sogar ein Plus von 0,14% auf 11.095,11 Punkte schaffte. Das würde dafür sprechen, dass die Anleger insbesondere im Technologiesektor wieder etwas stärker Zutrauen fassen und für neue Wachstumsperspektiven.

Allerdings dürfte die Lage weiterhin volatil bleiben. Wir stehen erst am Anfang der Berichtsaison und neben den US-Banken warten natürlich auch noch alle anderen großen und kleinen Adressen auf ihren Auftritt. In dieser Woche wird es dabei sicherlich zum Wochenschluss schon einmal interessant, wenn als eines der bekanntesten Namen Netflix mit seinem Zahlenwerk herauskommen will.

Aktien im Fokus

Die Quartalszahlen der Investmentbank Goldman Sachs waren für den Markt eine schwere Enttäuschung. Denn aufgrund eines deutlich rückläufigen Geschäftes im Investmentbanking im vierten Quartal (was zu erwarten war) brach der Gewinn von Goldman Sachs um rund zwei Drittel ein. Die Analysten hatten zwar schon mit einem Rückgang auf 5,25 $ je Aktie gerechnet, am Ende wohnt es aber sogar nur 3,32 $ je Aktie. Am Ende musste Goldman Sachs mit einem Verlust von rund 6,44% in den Feierabend gehen.

Zahlen gab es auch von Morgan Stanley. Diese lieferten allerdings geradezu ein Kontrastprogramm zu Goldman Sachs. Denn obwohl auch Morgan Stanley einen Gewinnrückgang um immerhin rund 40% melden musste, konnte man mit einem ausgewiesenen Gewinn je Aktie von 1,26 $ etwas besser abschließen als erwartet. Das lag nach Aussagen des Geldinstitutes vor allem an Rekordumsätzen in der Vermögensverwaltung wie auch an dem weiteren Wachstum in seiner Handelssparte. Morgan Stanley konnte sich deshalb gestern um 5,91% verbessern und war damit zweitbester Wert im S&P.

Bester Wert im S&P 500 war relativ überraschend Tesla. Die Aktie des Elektroauto-Herstellers verbesserte sich gestern um knapp 7,43%. Dies dürfte mit optimistischeren Anmerkungen von Analysten zu den Preissenkungen bei Tesla zusammenhängen. So hatte sich beispielsweise Goldman Sachs zu Wort gemeldet und erklärt, dass die Preiskürzungen zwar zu einem geringeren Gewinn führen dürften, dem Unternehmen allerdings helfen könnten, nicht nur höhere Volumen zu erreichen, sondern auch höhere Marktanteile.

Ebenfalls im Fokus des Marktes stand gestern Roblox. Das Unternehmen bietet bekanntlich eine Gaming-Plattform und gilt als heißester Kandidat für einen möglichen Erfolg im Metaversum. Gestern konnte das Unternehmen zumindest deutliche Steigerungsraten bei den Nutzerzahlen wie auch bei den Bookings melden. Im Dezember legten allein die Zahlen der täglich aktiven User um 18% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Bei den Bookings (gebuchte Umsätze) ergab sich ein Plus von 17-20%. Das belohnte die Börse mit einem deutlichen Kursgewinn von 11,8%.

Im Fokus standen auch wieder einmal chinesische Aktien. Das galt insbesondere für Alibaba. Die Aktie büßte gestern 1,56% ein, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass der aktivistische Investor Ryan Cohen eine Beteiligung gekauft habe. Sein Ziel sei es wohl, mehr Aktienrückkäufe durch Alibaba zu erreichen. Im Kielwasser der Alibaba-Schwäche gaben auch andere China-Aktien ab, und das sogar noch wesentlich deutlicher. So büßte Baidu 6,01% ein und war damit schlechtester Wert im Nasdaq, gefolgt von JD.com, die mit einem Tagesverlust von 5,72% vorlieb nehmen musste.