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Wall Street Nachlese: Volatil – Mit FedEx, Bed Bath & Beyond, C3.ai, Pinterest und Mosaic

Bevor sich die Wall Street ebenfalls ins Oster-Wochenende verabschiedete, zeigte sie sich noch einmal von einer freundlichen Seite. Dabei waren es insbesondere die Technologiewerte, die sich über eine erhöhte Kauf-Nachfrage freuen konnten.

Was durchaus verwunderte, nachdem die jüngsten Konjunkturdaten bekanntlich darauf hinwiesen, dass es nicht nur eine deutliche Konjunkturabschwächung gibt, sondern dass auch die Möglichkeit einer Rezession im zweiten Halbjahr zunimmt. Allerdings erklärten Anleger, dass der Markt derzeit generell sehr volatil sei, man also die aktuellen Gewinne womöglich nicht überinterpretieren sollte.

Vor diesem Hintergrund konnte der Nasdaq Composite ein Plus von 0,76% auf 12.087,96 Punkte schaffen. Hier waren es insbesondere auch solche schweren Werte wie Alphabet und Microsoft, die mit Tagesgewinnen von 3,78% bzw. 2,55% den Index nach oben trieben. Der S&P 500, in dem Technologiewerte ebenfalls inzwischen sehr hoch gewichtet sind, konnte sich an diesen Trend anhängen und gewann 0,36% auf 4105,02 Punkte hinzu. Beim Dow Jones gab es allerdings nur ein Mini-Plus von 2,57 Punkten, was man schon nicht mehr in Prozent ausdrücken kann. Er ging mit 33.485,29 Punkte ins Wochenende.

Anleger sollten dabei im Blick behalten, dass am Freitag wichtige Arbeitsmarktdaten herauskommen und dass die Wall Street entgegen vielen europäischen Märkten, auch Deutschland, am Montag bereits wieder handelt.

Aktien im Fokus

Weiter im Gespräch bleibt FedEx. Der Paketlieferdienst hatte am Tag zuvor angekündigt, seine Tochtergesellschaften wieder zusammenzulegen. Nun schob man noch ein neues Kosten-Einsparungsprogramm hinterher, dass insgesamt 4 Milliarden Dollar an Einsparungen bringen soll. Das wurde von den Analysten positiv bewertet. So erhöhte beispielsweise Raymond James seine Einstufung von bislang Marketperform auf Outperform. FedEx konnte gestern daraufhin um 0,94% zulegen.

Weniger positiv lief es dagegen bei Bed Bath & Beyond. Das Unternehmen, das schon seit geraumer Zeit die Anleger davor warnt, dass man womöglich Insolvenz anmelden muss, zaubert nun eine neue Idee aus dem Hut. Denn letzte Woche hatte man ja eine Kapitalerhöhung angekündigt, die 300 Millionen Dollar einbringen soll. Um diese nun möglich zu machen, will man auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung die Zustimmung dafür bekommen, einen Reverse Split durchzuführen, also die Zusammenlegung der vorhandenen Aktien. Ob dies nun im Verhältnis 1:10 oder 1:20 erfolgen könnte, bleibt bislang noch unklar. Bed Bath & Beyond warnte jedenfalls, dass eine Ablehnung direkt dazu führen könnte, dass man nicht genügend Aktien für die avisierte Kapitalerhöhung habe und dann dann Insolvenz anmelden müsse. Klingt alles sehr stark nach einem Taschenspielertrick und zeigt, dass eigentlich die Situation ziemlich ausweglos ist. Wer hier bei der Kapitalerhöhung noch mitmachen soll, ist mehr als fraglich. Gestern ging es jedenfalls mit der Aktie um weitere 8,28% nach unten.

Für den KI-Spezialisten C3.ai ging es gestern um 8,30% nach oben. Allerdings war das erst einmal nur ein Tropfen auf den heißen Stein, nachdem die Aktie in den beiden vorangegangenen Handelstagen um rund 38% gefallen war. Hintergrund hier: Der Shortseller Kerrisdale Capital hatte dem Unternehmen vorgeworfen, eine falsche Buchhaltung zu führen. C3.ai hat nun darauf geantwortet und den Vorwurf der Aktienmanipulation gemacht.

Bei der Foto-Sharing-Plattform Pinterest ging es gestern um 3,37% nach oben. Die Aktie profitierte von gleich zwei positiven Analystenkommentaren. Einerseits von Raymond James, die in einer Neuaufnahme des Coverage Pinterest auf Outperform einstuften wegen des weiterhin robusten Nutzerwachstums. Die Schweizer UBS hat im Gegenzug ihre bisherige Kauf-Empfehlung bestätigt und erklärt, dass man bei der anstehenden Quartalsvorlage mit einer positiven Überraschung rechne.

Schlechtester Wert im S&P 500 war gestern im Übrigen der Düngemittel-Hersteller Mosaic. Dessen Aktie verlor 5,66%, nachdem J.P. Morgan die Aktie von Übergewichten auf Neutral zurückstufte und auch das Kursziel kürzte. Erklärt wurde dies damit, dass das Gewinnwachstum sich schneller verlangsamt als man bisher erwartet habe.