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Web 3.0 ist wieder da! Apple, PayPal, Amazon im Abverkauf, Direct Communication Solutions mit IoT-Innovationen!

Der Ausverkauf an der NASDAQ endete adhoc mit einer regelrechten Kursexplosion. DAX und NASDAQ hatten ihre stärkste Woche seit Pandemieausbruch 2020. Waren die Q3-Berichte noch von Skepsis und Abverkäufen geprägt, kam es mit den etwas positiveren Inflationsdaten vom Donnerstag allerdings zum scharfen Eindrehen der Märkte. Einen Tag zuvor kollabierten die Kryptos im Schnitt um 15%, das wirkt in diesem Segment noch etwas nach.

Die großen Aktienindizes kümmerte dies allerdings wenig, DAX und NASDAQ gewannen aus dem Stand 5 bis 7%. Jetzt gilt es die Spreu vom Weizen zu trennen, denn nur wenige Titel konnten zuletzt fundamental wirklich überzeugen. Apple leidet unter Lieferstörungen aus China, PayPal und Amazon warnen vor einem schlechten Weihnachtsgeschäft. Einzig der IoT-Anbieter DCSI aus Kalifornien wartet mit einer E-Bike Tracking App auf und kann wichtige Verträge mit großen Telekomprovidern verlängern.

Runter vom hohen Ross – Apple verliert seinen Save Haven-Status

Apple galt in der bisherigen Korrektur als Fels in der Brandung. Allerdings hat der IPhone-Erfinder seit einigen Monaten mit Lieferproblemen aus China zu kämpfen. Die Null-COVID-Politik führt nämlich dazu, dass der Zulieferer Foxconn derzeit seinen Auslieferungsterminen hinterherhinkt. In einer Mitteilung zur Verfügbarkeit gewisser Produkte gab Apple zuletzt bekannt, dass COVID-19 bedingte Restriktionen derzeit die Fertigung der neuen Smartphone-Serie IPhone 14 besonders am Standort in Zhengzhou einschränken.

In der Mitteilung heißt es, die Fabrik werde derzeit mit signifikant reduzierter Kapazität betrieben. Branchenexperten erwarten gerade für das Weihnachtsgeschäft anhaltende Engpässe und reduzierten ihre Umsatzschätzungen leicht. Der taiwanische Zulieferer selbst steigerte seinen Gewinn im dritten Quartal noch um fünf Prozent auf 38,8 Mrd. Taiwan Dollar (rund 1,22 Mrd. EUR), das lag schon deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit 41,3 Mrd. Taiwan Dollar gerechnet hatten.

Grundsätzlich ist auch die Stimmung der Apple-User derzeit nicht die beste. Denn wie jetzt bekannt wurde, hält sich Apple laut dem Analytikexperten Mysk nicht an die eigenen Datenschutz-Regeln. Apple brüstete sich über Jahre damit, die Privatsphäre der Nutzer sehr ernst zu nehmen. Die Experten von Mysk könnten nun aber am Image des Konzerns kratzen. Denn offenbar nimmt es Apple mit der Privatsphäre seiner User nur dann genau, solange es nicht die eigenen Apps betrifft. Mit der App-Tracking-Transparency (ATT) hatte Apple in iOS 14.5 ein Feature eingeführt, das es Nutzern erlaubt, dem App-Tracking von Drittfirmen zu widersprechen.

Die neuen Richtlinien gelten aber offenbar nicht für Apple selbst, wie Gizmodo berichtet. Mysk hat herausgefunden, dass Apple mit der Einführung von ATT parallel ab iOS 14.6 auch eigene Tracking-Algorithmen integriert hat. Diese verfolgen das Nutzerverhalten laut Mysk auch dann, wenn personalisierten Empfehlungen und der Übertragung von Analysedaten explizit widersprochen wurde. Die Menge an Daten sei dabei nicht unerheblich, keine gute Werbung für die Kalifornier. Nach einer Korrektur der Aktie von 152 auf 135 USD stieg die Lieblings-FAANG-Aktie wieder steil auf 143 USD an. Das diesjährige Allzeithoch vom Januar mit 183 USD ist indes weit entfernt, ein „Save Haven“ gegen alle Wetterlagen ist Apple somit auch nicht mehr.

Direct Communication Solutions (DCSI) – Der IoT-Integrator liefert und liefert

Ganz anders läuft es bei dem US-amerikanischen IT-Spezialisten Direct Communication Solutions aus Kalifornien. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von IT-Lösungen für den Internet-of-Things (IoT)-Markt. Das Unternehmen wartet aktuell mit weiteren positiven Nachrichten auf, denn der Spezialist für die Vernetzung von IoT-Geräten mit der eigenen Cloud nimmt eine weitere SaaS-Lösung in sein Portfolio auf.

Zu den bestehenden Produkten für das Flottenmanagement „MiFleet“ gesellt sich nun eine Tracking-APP namens „MiEbike“. Damit wird es möglich, zu jeder Tageszeit eine automatisierte Standortabfrage des Fahrzeugs vorzunehmen. Was bei Leihfahrzeugen und LKWs schon lange erfolgreich eingesetzt wird, wird nun auch technologisch für die Besitzer von teuren E-Bikes möglich. Mit den sehr diskret angebrachten Devices für die GPS-Funktion kann ein Diebstahl zwar nicht verhindert werden, der potenzielle Anwender könnte aber schon allein durch den GPS-Hinweis von einer Spontantat abgebracht werden. MiEbike ist eine mobile App, die vollständig in die cloud-basierte Plattform MiFleet von DCS integriert ist. Ein weiterer progressiver Baustein im Saas-Portfolio des IoT-Spezialisten. Die Erlöse in diesem Produkt könnten sich wegen der Popularität von E-Bikes sprunghaft nach vorne entwickeln und da die Entwicklungsleistungen bereits erbracht sind, ist die Marge üppig.

Marktanalysten wie von MarketsandMarkets erwarten für den E-Fahrradmarkt im Zeitraum von 2022 bis 2027 ein durchschnittliches Wachstum (CAGR) von über 10%. Das Volumen gewinnt nun deutlich an Fahrt, denn nach den Lieferengpässen zur CORONA-Pandemie gesellten sich zuletzt auch noch extreme Verteuerungen in den Komponenten. Damit kommt die innovative Lösung jetzt genau zur richtigen Zeit. So soll sich der prognostizierte Umsatz im Betrachtungszeitraum von geschätzt über 40 auf gut 80 Mrd. USD emporschwingen. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 1.800 USD schlägt der Einsatz der Tracking-Technologie nur mit wenigen Prozentpunkten zu Buche, damit ist der Käufer aber gut abgesichert und senkt gegenüber seiner Diebstahlversicherung auch noch seinen Beitrag.

Der CEO Chris Bursey erklärte: „Angesichts der hohen Kosten von E-Bikes und der Zunahme von Diebstählen ist es sinnvoll, eine diskrete, einfach zu installierende GPS-Tracking-Lösung anzubieten, die Standortdaten in Echtzeit liefert, um die schnelle Wiederbeschaffung Ihres E-Bikes zu unterstützen.“ Direct Communication Solutions greift mit dieser neuen Lösung wieder einen interessanten Trend auf, der gerade im Zuge der Klimaschutz-Diskussion an Fahrt gewinnt. Mobilität sollte künftig klimaneutral sein, das E-Bike ist gerade auf der Kurzstrecke super einsetzbar und kommt mit wenig Energieeinsatz aus.

DCS bewegt sich insgesamt in einem in einem hochdynamischen Wachstumsumfeld, der Bedarf an nutzerorientierten Lösungen ist groß. Anfang November konnte man die langfristige Partnerschaft mit Cellcom weiter ausdehnen. Der Netzspezialist ist vor allem in Michigan und Wisconsin verwurzelt. Neben den Hardware-Installationen bietet DCS ein ganzes Leistungsportfolio an „Managed Services“ für den Telekom-Provider. Das erleichtert den Umgang und die Integrationsarbeiten beim Kunden und weitet die Marge deutlich aus, da spezielle Serviceleistungen wie Customizing und Cloud-Services ein hohes Alleinstellungs-Merkmal gegenüber den reinen Hardwarelösungen darstellen. Der neue IoT-Kunde erlebt sämtliche Leistungen als „One-Stop“-Service aus einer Hand. DCS zeigt auch in diesem Segment seine Stärke in der Umsetzung von real-basierten IoT-Lösungen.

Die DCS-Aktie wird derzeit an der OTCQX („DCSX“), der Canadian Securities Exchange („DCSI“) und der Frankfurter Börse („7QU“) für ca. 1,02 EUR gehandelt. Mit einer angestrebten Notiz an der NASDAQ dürfte sich die Schlagzahl sowohl operativ als auch an der Börse stark erhöhen.

PayPal und Amazon – Negative Ausblicke auf das Weihnachtsgeschäft trüben das Bild

Das hörte sich in der letzten Woche nicht gut an. Sowohl PayPal als auch Amazon ruderten mit ihren Ausblicken auf das Weihnachtsgeschäft deutlich zurück. Im Einzelnen vermeldete der Online-Bezahldienst PayPal für das dritte Quartal deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Obwohl das Volumen der abgewickelten Transaktionen mit einem Zuwachs von 14% auf 337 Mrd. USD nicht ganz so stark gestiegen ist wie von Analysten im Vorfeld erwartet, hat PayPal den Umsatz um 12% auf 6,85 Mrd. USD steigern können. Als Transaktionsmarge kann man nach wie vor gute 2% für sich verbuchen.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie ist unterdessen leicht auf 1,08 USD gesunken, das lag aber wiederum über der Konsensschätzung von 0,96 USD. Unter Verweis auf anhaltende Initiativen zur Steigerung der Produktivität hat das Management die EPS-Prognose für das Gesamtjahr erhöht und hält nun einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 4,07 bis 4,09 USD möglich, bislang hatte man hier nur 3,87 bis 3,97 USD in Aussicht gestellt. Partystimmung wollte trotz besser als erwartet ausgefallener Zahlen und der erhöhten Gewinnprognose aber nicht aufkommen, denn für das Weihnachtsquartal hat das Management den prognostizierten Umsatz auf 7,38 Mrd. USD heruntergeschraubt, das liegt rund 5% unter den Analystenschätzungen.

PayPal begründet seine Skepsis mit der makroökonomischen Unsicherheit und der nachlassenden Konsumbereitschaft bei diskretionären Ausgaben. Die starke Budgetbelastung durch steigende Ausgaben für den täglichen Bedarf und Mobilität drücken auf die Seele der Privathaushalte. In erster Reaktion verlor die PayPal-Aktie über 12%, erholte sich aber wieder schnell.

Die mittelfristigen Aussichten für PayPal sind dennoch gut. Denn nachdem Amazon-Kunden in den USA seit kurzem auch die PayPal-Plattform Venmo zum Bezahlen nutzen können, hat das Unternehmen im Rahmen der Zahlenvorlage auch eine Partnerschaft mit Apple verkündet. Künftig sollen User kontaktlose Zahlungen via Venmo mittels der „Tap to Pay“-Funktion auf dem iPhone empfangen können.

Der e-Commerce-Riese Amazon hatte mit seinen Zahlen zum dritten Quartal die Umsatzerwartungen für das traditionell verkaufsstarke Weihnachtsquartal nach unten revidiert und lag damit markant unter den Markterwartungen. So geht das Management von Einnahmen im Bereich von 140 bis 148 Mrd. USD aus, während seitens der Analysten mit gut 155 Mrd. USD gerechnet wurde. Der Wert der Amazon-Aktie geriet bis Mittwoch letzter Woche auch stark unter Druck, wodurch sich der Marktwert auf 879 Mrd. USD verringerte. Damit hat sich der Börsenwert des weltgrößten Online-Händlers seit dem Höchststand im Juli von 1,88 Billionen USD um rund eine Billion USD verringert. Laut „Bloomberg“ ist der Marktwert der fünf größten US-Technologiekonzerne seit Jahresbeginn um fast 4 Billionen US-Dollar gefallen, in derselben Frist gab der Technologie-Index Nasdaq ganze 30% nach.

Die zum Berichtszeitpunkt eingetretenen Kursverluste konnten aber Ende der Woche wieder komplett ausgebügelt werden und ihr Ausgangsniveau sogar wieder dynamisch überwinden. Es spricht vieles dafür, dass die technische Stärke des Marktes die sich häufenden fundamentalen Warnungen übergeht und summa summarum eine stärkere Erholung im aktuellen Bärenmarkt ansteht. Der deutsche Standard-Index DAX hat jüngst seinen Abwärtstrend sowie die 200-Tage-Linie überwinden können. Die Jahresend-Rallye scheint wohl schon begonnen zu haben, ohne dass zum Einstieg geläutet wurde.