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Daimler: Bringen die Quartalszahlen weitere Entlastung?

Etwas überraschend präsentierte der deutsche Premium-Autohersteller Daimler vorläufige Zahlen für das zurückliegende erste Quartal. Die vollständigen Zahlen soll es am Mittwoch nächster Woche geben. Dass man jetzt schon mit einigen Details vorzieht, dürfte wohl auch daran liegen, dass die Aktie von Daimler derzeit in einer etwas kritischeren Situation ist. Dazu gleich mehr. Zuvor ein Blick auf die vorliegenden Eckdaten:

Daimler musste in den ersten drei Monaten einen scharfen Gewinneinbruch überstehen. Das operative Ergebnis auf Basis EBIT sackte um knapp 80 % ab und betrug nur noch 617 Millionen Euro (bereinigt 790 Millionen Euro). Dabei verdiente man auch in den einzelnen Sparten deutlich weniger.

Wie es in den Sparten lief

Besonders hart traf es den konzerneigenen Absatzfinanzierer Daimler Mobility. Hatte dieser auf Basis des EBIT im letzten Jahr noch 1,2 Milliarden Euro verdient, waren es nun im Auftaktquartal nur noch 58 Millionen Euro. Das lag auch daran, dass man eine Risikovorsorge von rund 400 Millionen Euro vornehmen musste. In den Automobilsparten Cars & Vans und Trucks & Bus ging der operative Ertrag jeweils um rund die Hälfte zurück.

Allerdings waren das keine wirklich überraschenden Zahlen. Denn nach dem massiven Absatzeinbruch in der Automobilwirtschaft weltweit war mit solchen massiven Gewinnrückgängen zu rechnen. So kann es sich Daimler durchaus als positiv vermerken, dass man in seinen Sparten trotz der heftigen Rückgänge immer noch schwarze Zahlen schrieb. Und das, obwohl auch bei Daimler vier Wochen Stillstand herrschte.

Daimler mit vorsichtigem Ausblick

Wie es im laufenden zweiten Quartal wie auch im Gesamtjahr weitergeht, weiß Daimler angesichts des aktuellen Marktumfeldes natürlich auch noch nicht genau. Was man allerdings schon kommuniziert, ist die Erwartung, dass man im Gesamtjahr sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn unter den Vorjahreswerten liegen dürfte. 2019 hatte Daimler hier 172,7 Milliarden Euro umgesetzt und auf Basis des EBIT 4,3 Milliarden Euro verdient.

Und die Aktie?

Fazit: Von der nun präsentierten Ergebnislage her könnte das relativ hilfreich für die angeschlagene Daimler-Aktie sein. Diese hatte sich zuletzt etwas von ihrem bisherigen Tief bei 21,84 Euro absetzen können, war aber bereits zweimal an der Widerstandsmarke bei 30 Euro gescheitert. So drohte zuletzt wieder ein signifikanter Rückschlag. Dieser dürfte nun erst einmal auf die Bank geschoben werden, da die Zahlenvorlage keine echte Hiobs-Botschaft enthielt und auch der Gesamtmarkt scheinbar nach dem jüngsten Gewinnmitnahmen wieder Stabilität gewinnt. Dennoch bleibt die Aktie deutlich spekulativ und Investitionen aus technischer Sicht erst dann anzuraten, wenn die Marke von 30 Euro überwunden wurde.