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Last Call! Wall Street: Mit Intel, Snap, Mattel, World Wrestling Entertainment und Skyworks Solutions

Liebe Leser,

der gute Joe plant eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer auf bis zu 43,4% für wohlhabende Amerikaner. Der Vorschlag würde den Kapitalertragssteuersatz für diejenigen, die 1 Million Dollar oder mehr verdienen, von derzeit 20% auf 39,6% anheben. So etwas kommt nur selten auf dem Parkett gut an. Ist aber eine logische Folge des Konjunktur- und Infrastrukturprogramms, denn irgendwo muss das Geld ja herkommen.

Bidens Vorschlag verdoppelt damit effektiv den Kapitalertragssteuersatz für Einkommensbezieher ab 1 Million Dollar. Das ist eine beträchtliche Kostenerhöhung für langfristige Investoren und folglich verloren Wachstumswerte, die bei einer höheren Kapitalertragssteuer unter Verkaufsdruck geraten dürften, gestern an Boden. Tatsächlich könnte die Sorge vor einer höheren Kapitalertragssteuer den Verkauf dieser Titel ankurbeln und auch eine Marktkorrektur auslösen, so dass einige Anleger versuchen werden, dieser potenziellen Bewegung durch Verkäufe oder Absicherung durch Leerverkäufe zuvorzukommen.

Allerdings bin ich der Auffassung, dass die Befürchtungen bezüglich der Erhöhung der Kapitalertragssteuer übertrieben sind, da die Demokraten sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus nur über eine knappe Mehrheit verfügen, was es schwierig macht, einen aggressiven Steuervorschlag zu verabschieden. Ich denke, dass es sich hierbei auch um diese typischen Versuchsballons handelt, die gewissermaßen den Grundstein für zukünftige Verhandlungen legen.

Wenn ich etwas erreichen will, werde ich als erstes mit einer wirklich extremen Forderung kommen und dann von dieser zurückverhandeln. Als Joe Biden werde ich nicht raten, die Kapitalertragssteuer zu verdoppeln, weil die knappe Mehrheit im Kongress das als zu kontrovers ansieht, um verabschiedet zu werden, aber es setzt den Rahmen, dass die Steuern erhöht werden. So funktioniert Politik nun mal.

Das Positive von gestern: Die besser als erwarteten Werte für die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung. Das Arbeitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung 547.000 betrug, was unter der Dow Jones-Schätzung von 603.000 lag. Die USA boomen.

Die interessantesten Meldungen von gestern:

Intel rutschten um 1,7% ab, nachdem der Prozessorhersteller eine Gewinnprognose für das zweite Quartal veröffentlichte, die unter den Erwartungen der Analysten lag. Intel erwartet für das nächste Quartal einen Gewinn je Aktie von 1,05 Dollar. Die von Refinitiv befragten Analysten hatten eine Gewinnprognose von 1,09 Dollar pro Aktie erwartet. Damit ist der Break oberhalb von 68 Dollar erst einmal auf Eis gelegt! Das technische Risiko dieser „Enttäuschung“ geht bis ca. 56/57 Dollar, dann sehen wir weiter, denn Intel bleibt m.E. ein Favorit. Vorerst aber nur halten!

Mattel stieg um 8,6%, nachdem das Unternehmen besser als erwartete Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlichte. Mattel meldete einen Verlust je Aktie von 10 Cents bei einem Umsatz von 874 Mio. Dollar. Die von Refinitiv befragten Analysten erwarteten einen Verlust von 35 Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 684 Mio. Dollar. Mit diesen Zahlen gewinnt der Turnaround deutlich an Stabilität und mein Kursziel von 34 Dollar ebenfalls. Unverändert ein Kauf!

Snap stiegen um 4,9% nach den Ergebnissen des ersten Quartals, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Snap erreichte unter dem Strich ein ausgeglichenes Ergebnis bei einem Umsatz von 770 Mio. Dollar. Die von Refinitiv befragten Analysten hatten einen Verlust von 6 Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 744 Mio. Dollar erwartet. Und nun?

Snap hat in den letzten Jahren bekanntlich eine ganze Reihe von neuen Produkten und Diensten auf den Markt gebracht, darunter Snap Games oder den Nachrichten-Feed Discover. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Snapchat nur zum Chatten genutzt wurde. Zehn Punkte sprechen für einen Kauf: Snap ist 1. immer noch die Lieblingsplattform der Gen Z, 2. gewinnt viele Nutzer im Ausland, 3. kann von den Fehlern bei Facebook und Twitter profitieren, 4. expandiert im Bereich AR, 5. gewinnt ständig User weltweit, 6. wächst bei Videospielen, 7. steigender eCPM, 8.Verluste verringern sich, 9. verbesserter Cashflow und 10. ist vernünftig bewertet. Reicht das? Mein Rat: Zumindest mit einem Fuß in der Tür dabei sein.

Diese Aktie dürften wohl nur sehr wenige Anleger diesseits des Atlantiks auf dem Schirm haben: World Wrestling Entertainment! Das sind diese eingeölten Muskelpakete, die sich in riesigen Schaukämpfen durch die Gegend werfen und die Knochen „brechen“. Die Aktie stieg um 3,2%, nachdem das Unternehmen für professionelle Wrestling-Unterhaltung seine neuesten Quartalsergebnisse veröffentlichte. Das Unternehmen verdiente 51 Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 263,5 Mio. Dollar. Und der Blick auf den Kursverlauf zeigt denn wie diese Story erneut packt: seit März 2020 läuft hier ein spannender Turnaround, der durchaus noch 100% Kursgewinn liefern kann! Mein Rat: Ist nicht jedermanns Geschmack, aber definitiv ein Kauf.

Skyworks Solutions stiegen um 4%, nachdem das Unternehmen bekannt gab, dass es das Infrastruktur- und Automobilgeschäft von Silicon Labs für 2,75 Mrd. Dollar übernehmen wird. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal dieses Jahres erwartet. Die Aktien von Silicon Labs stiegen um mehr als 13%.