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Paypal: Das war es wohl erst einmal!

Irgendwie kriegt Paypal nicht die Kurve. Nachdem schon die letzten zwei Quartalsberichte im besten Fall als durchmischt gelten konnten, sorgte das Unternehmen nun mit der Vorlage der Q4-Zahlen 2021 für eine erneute Enttäuschung.

Zwar konnten die Umsätze um 13% auf 6,9 Milliarden $ zulegen. Allerdings hatte das Umsatzwachstum im Vorjahresquartal noch über 20% betragen. Auch beim Gewinn lag Paypal unter den Erwartungen. Mit einem Cent verfehlte man die Schätzungen und landete bei 1,11 $ je Aktie. Sieht nach nicht viel aus, zumal man im Vorjahresquartal nur 1,08 $ je Aktie verdient hatte. Allerdings fiel der Nettogewinn dann um fast die Hälfte auf 801 Millionen $.

Paypals Alibi-Erklärung

Hierbei gibt es zwei Begründungen, wobei die eine durchaus stichhaltig ist, die andere eher als Alibi gilt. Paypal leidet darunter, dass nach weiteren Öffnungen im Zuge der Corona-Pandemie die Verbraucher wieder stärker ins klassische Filial-Geschäft zurückkehren. Andererseits werden als Begründung für das schwache Abschneiden immer noch die Nachwehen durch die Loslösung vom ehemaligen Mutterkonzern eBay genannt.

Die Wahrheit dürfte wohl wie so häufig irgendwo dazwischen liegen. Natürlich leidet Paypal darunter, dass das E-Commerce-Geschäft wieder redimensioniert wird. Allerdings dürfte wohl mehr zu schaffen machen, dass die Konkurrenz an entsprechenden Zahlungsdienstleistern wächst und wächst.

Zukunftsthemen ziehen derzeit nicht

Man muss Paypal positiv zugutehalten, dass das Unternehmen versucht, neue Wachstumsthemen zu identifizieren. Das gilt insbesondere für sein Engagement im Bereich der Krypto-Währungen. Aber natürlich ist es ein zweischneidiges Schwert und in der jetzigen Marktlage der Krypto-Währungen hat Paypal hier sicherlich auch nicht viel zu lachen.

Aktie auf Tauchstation

Resultat des Ganzen: Gestern nach Bekanntgabe der Q4-Zahlen tauchte die Aktie nachbörslich weit ins Minus. Laut CNBC knapp 17 % im außerbörslichen Handel. Damit dürften die zaghaften Erholungsansätze der letzten Tage zu den Akten gelegt werden müssen. Gut vorstellbar, dass hier von der Charttechnik her noch weiterer Abwärtsdruck möglich ist. Eine alte Auffang-Linie wäre im Bereich 140 $, etwas stabiler wäre allerdings erst die Unterstützung im Bereich von 125 $.

Fazit: Im Bereich der Zahlungsdienstleister hat Paypal natürlich von seiner Größe her weiterhin enormes Gewicht. Solange hier allerdings nicht nachhaltig nachgewiesen kann, dass man nicht nur beim Umsatz, sondern vor allem auch beim Gewinn wieder ein stabiles Wachstum schafft, dürfte die Aktie wohl ein klarer Underperformer sein.