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Siemens Energy: Wieder profitabel, aber die echten Herausforderungen kommen noch

Der ins Straucheln geratenen Energietechnik-Konzern Siemens Energy kann heute an der Börse nach Vorlage der jüngsten Quartalszahlen zwar wieder zulegen. Aber sowohl in der Aktie als auch operativ dürften die wichtigen Entscheidungen bzw. Weichenstellungen erst noch vor dem Unternehmen liegen.

Im ersten Fiskalquartal per Ende Dezember 2023 konnte Siemens Energy einen Nachsteuer-Gewinn von knapp 1,6 Milliarden Euro ausweisen. Das war eine signifikante Besserung gegenüber dem Vorjahr, als man noch wegen Problemen bei der Tochtergesellschaft Gamesa einen Verlust von fast 600 Millionen Euro verbuchen musste. Allerdings übertüncht dieses Ergebnis nur den Umstand, dass man nach wie vor zumindest von der Profitabilität her in der Talsohle steckt.

So ging der jetzt ausgewiesene Gewinn zur Gänze auf die Verkaufserlöse des Indien-Geschäftes. Hier hatte Siemens Energy durch den Verkauf der Anteile an die Muttergesellschaft Siemens, die über verschiedene Entitäten mit insgesamt knapp 35 % noch beteiligt ist, vor Steuern einen Gewinn von rund 1,7 Milliarden Euro gemacht. Operativ zeichnet sich dagegen ein etwas anderes Bild.

Bereits Ende Januar hatte Siemens Energy die operativen Kennzahlen präsentiert. Zweifellos brummt das Geschäft wieder. So konnte eine Steigerung des Auftragseingangs um knapp 20 % auf 15,4 Milliarden Euro ausgewiesen werden. Damit verfügt das Unternehmen über einen Auftragsbestand von rund 118 Milliarden Euro. Der Umsatz legte auf vergleichbarer Basis um 12,6 % auf 7,65 Milliarden Euro zu. Indes:

Auch wenn um alle Sondereffekte bereinigt das Ergebnis mit 208 Millionen Euro wieder in die schwarzen Zahlen kam, so bleibt insbesondere die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa ein Klotz am Bein. Zwar gab es auch hier Fortschritte, aber es schlug immer noch ein Verlust von 426 Millionen Euro zu Buche.

So weit, so gut. Für die Aktie steht allerdings erst noch die wirkliche Herausforderung in näherer Zukunft auf dem Plan. Denn wenn die aktuelle Aufwärtstendenz so weitergeht, wird man im Bereich von 17 Euro den unteren Rand des Gaps erreichen, der im vergangenen Juni aufgrund der verheerenden Zahlen geschlagen wurde. Geht es nach charttechnischen Formeln, ist das letztlich eine Entscheidungssituation. Entweder schafft es die Aktie, das Gap zu schließen oder prallt erst einmal wieder von diesem massiven Widerstand nach unten ab. Allerdings:

Bis es zu dieser Entscheidungssituation kommt, könnte die Aktie von Siemens Energy noch weitere gut 20 % zulegen können. Wer also hier spekulativ aufgestellt ist, könnte sicherlich hier mitspielen.