DAX-Ausblick zur Novembermitte: Erfolgreichster Monat des Jahres
Die große Euphorie in dieser Woche wurde am Montag erzielt, als ein potenzielles Covid19-Medikament von der Wirksamkeit und Auslieferung in greifbare Nähe rückte. Von dieser Meldung profitierte der Aktienmarkt an den unterschiedlichsten Stellen, wie der Wochenrückblick kurz aufzeigt. Nach der positiven Wocheneröffnung löste eine weitere Meldung am Montagmittag ein Kursfeuerwerk aus. Binnen weniger Minuten stieg der DAX um mehrere hundert Punkte und verzeichnete zwischenzeitlich einen Aufschlag von 800 Punkten zum Schlusskurs der Vorwoche. Immerhin soll das Medikament gegen Covid19 von Biontech und Pfizer eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent aufweisen und noch in diesem Jahr in hoher Produktionszahl verfügbar gemacht werden. So lautete die Meldung dazu am Montag zur Mittagszeit.
Technisch löste dies am Aktienmarkt mehrere Dinge aus. Einerseits natürlich eine breite Euphorie, dass die Pandemie eingedämmt werden könnte. Aus Sicht der Trader jedoch auch eine Menge Stopp-Orders auf der Oberseite, welche für sehr hohes Volumen insgesamt sorgten.
Blickt man hinter die Bewegungen im Index, kam es zu einer starken Umschichtung der einzelnen Sektoren. Die Corona-Gewinner der jüngsten Zeit wie eine Delivery Hero oder Technologieunternehmen, welche direkt von der „Stay at home“ Mentalität profitierten, wurden erst einmal verkauft und in klassische Werte getauscht. Hierbei profitierten mit einer Aussicht auf baldige Lockerungen im Wirtschaftsverkehr in erster Linie die Fluggesellschaften, die Reisebranche, die Autobauer und auch die wirtschaftssensitiven Werte aus der Öl- und Chemieindustrie. Man sprach insgesamt von einer Sektorenrotation.
Besonders deutlich war dies an der Wall Street zu beobachten. Während der Dow Jones vorbörslich am Montag kurzzeitig und erstmalig die 30.000 Punkte sah, rutschten die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq im Handelsverlauf sogar ins Minus. Netflix und Zoom Communications waren auf einmal nicht mehr gefragt, eine Exxon Mobile hingegen schon.
Im weiteren Wochenverlauf verstärkte sich dieser Rotationseffekt noch einmal, ebbte dann jedoch zum Wochenausklang ab. So schloss der Nasdaq auch auf Wochensicht im Minus, während andere Indizes deutlich zulegen konnten (Ranking aus teletrader entnommen):
Nach dieser ersten Euphorie stellte sich dann bei den Standardwerten eine mehrtägige Konsolidierung ein. Dabei wurden die Hochs vom Montag nicht mehr erreicht, auch wenn die Indizes bis Mittwochabend mehrere Versuche starteten.
Ein Stimmungsumschwung am Donnerstag sorgte dann noch einmal für einen Test der runden Marken auf der Unterseite. Im Dow Jones wurde die 29.000 sowie im DAX die 13.000 getestet und konnten auf Schlusskursbasis jeweils verteidigt werden. So etablierten sich die Märkte insgesamt in dieser zweiten Novemberwoche und bauten die Gewinne weiter aus. Im DAX steht nach aktuellem Ranking der November bislang als der stärkste Börsenmonat des Handelsjahres in der Statistik:
Im Chartbild sieht man den starken Anstieg vom Montag mit der anschliessenden Konsolidierung auf hohem Niveau deutlich:
Übergeordnet stehen wir damit jedoch an einem Widerstandsbereich, den es erst einmal zu überwinden gilt:
Auch wenn 4 von 5 Handelstage im Gewinn endeten und das Level von 13.000 per Schlusskurs durchgehend erhalten wurde (Tagesbilanzen), sollte man erst einmal mit Respekt die weitere Entwicklung abwarten:
Wie skizziert sich diese Konsolidierung im großen Chartbild genau und was kann man daraus für die neue Woche ableiten?
Ausgehend vom großen Chartbild haben wir damit seit dem Tief aus Ende Oktober rund 2.000 Punkte zulegen können:
Dies führte zur eingangs gezeigten Performance in diesem Monat, ist aber kein Garant für eine Fortsetzung.
Als Konsolidierung auf hohem Niveau werde ich auf die fallenden Hochpunkte und die nur mühsam verteidigte Aufwärtstrendlinie ab den Montagskursen achten:
Zur Abwärtstrendlinie ist auf der Oberseite zudem ein GAP vorhanden, was ein Kaufsignal ab 13.170 Punkten freisetzen würde und dann ggf. die Hochs vom Dienstag bei 13.240 gleich wieder ins Kalkül bringt:
Die Unterseite ist meines Erachtens beim Bruch des Aufwärtstrends noch einmal an der runden 13.000 bzw. bis in den Bereich 13.020 unterstützt. Darunter würde dann die große Kerze des Montags durchaus in Gefahr sein und komplett abgebaut.
Eine kurzfristige Entscheidung ist somit notwendig – je nach Start am Montag wären dies dann die hier skizzierten Zielzonen:
Mit den ersten vorbörslichen Notierungen zusammen werde ich eine Einschätzung vor Börsenstart per E-Mail versenden. Trage Dich dazu gerne hier ein.
Die Woche startet mit dem BIP aus Japan und mehreren Reden aus dem Notenbankumfeld von England und den USA.
Am Dienstag sind die Einzelhandelsumsätze aus den USA um 14.30 Uhr relevant, denn ein Großteil der US-Wirtschaft basiert auf der Konsumneigung. 15.15 Uhr folgen dann noch die US-Industrieproduktion und am Abend erneut Wortmeldungen aus den genannten Notenbanken.
Am Mittwoch sind die Exporte und Importe aus Japan spannend sowie die Verbraucherpreise 11.00 seitens der EU. Auch an diesem Tag gibt es dann Reden der Notenbänker aus England und den USA.
Der Donnerstag steht wieder im Zeichen der Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung. 14.30 Uhr werden diese Daten neben dem Philly-Fed-Herstellungsindex veröffentlicht.
Für den Freitag sollte man sich das G20 Treffen der EU vormerken und 8.00 Uhr auf die Einzelhandelsumsätze aus Grossbritannien achten. Parallel stehen die Erzeugerpreise aus Deutschland und 16.00 Uhr das EU-Verbrauchervertrauen auf der Agenda.
Die Prognosen der Termine finden Sie in dieser Übersicht:
Damit wünsche ich uns im heutigen Handel viel Erfolg. Dein Andreas Bernstein (Bernecker1977)
Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat
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