Exasol: Der erste geglückte Börsengang in diesem Jahr
Was ist ein untrügliches Zeichen, dass die Börse langsam aus ihrer Krisen-Starre herauskommt? Natürlich: Es gibt wieder Neuemissionen! In diesem Fall hat es der Datenbank-Spezialist Exasol als erstes Unternehmen in diesem Jahr an die Frankfurter Börse geschafft.
Insgesamt platzierte das Unternehmen rund 9,205 Millionen Aktien (inklusive Mehrzuteilungs- und Aufstockungsoption) zu einem Preis von 9,50 €. Das lag mittig der Preisspanne von 8,50-10,50 €. Insgesamt ergab sich daraus ein Platzierungsvolumen von 87,45 Millionen €. Die Bookbuilding-Phase startete schon Ende letzter Woche und wurde dann auf vier Tage verkürzt, denn die Orderbücher hatten sich recht schnell gefüllt. Ein mehr als sicheres Indiz dafür, dass die Anleger an die Story des Unternehmens glauben.
Datenbank-Spezialist, der auf Kostenkontrolle setzt
Noch mal zusammengefasst: Exasol hat eine eigene Datenbank-Technologie entwickelt. Mit deren Hilfe können die Kunden ihre eigenen Datenbestände in hoher Geschwindigkeit und hohem Umfang speichern, verwalten und analysieren. Und das zu deutlich geringeren Kosten, als es bei herkömmlichen Datenbank-Systemen der Fall ist.
Exasol selbst wurde zur Jahrtausendwende gegründet und ist inzwischen international tätig. Dabei verfügte das Unternehmen nach letzten Informationen über einen Kundenstamm von rund 170 Kunden, darunter Schwergewichten wie Adidas, Dell, Vodafone und Zalando.
Was Exasol weiterhin plant
Die Wachstumsstrategie des Unternehmens basiert dabei auf vier Ansätzen: weitere Internationalisierung, Ausbau des Partnersystems, Ausbau des Kundenstamms und auch ein externes Wachstum durch Akquisitionen. Auch liefern die schon bekannten Finanzdaten eine äußerst attraktive Perspektive. Das Besondere daran: Exasol ist derzeit im Umbau seines Umsatzmixes, weg von reinen Lizenzverkäufen hin zu einem abonnement-basierten Erlösmodell. So betrug schon 2018 der Abo-Umsatz rund 66 % des Gesamterlöses. Im vergangenen Jahr auf Basis der ersten elf Monate wurden 72 % erreicht.
Insgesamt konnte Exasol seinen Umsatz im vergangenen Jahr um knapp 22 % auf 21,6 Millionen € steigern. Allerdings betrug auch der Verlust knapp 14 Millionen € nach nur rund 630.000 im Vorjahr. Angesichts der derzeitigen Wachstumsfinanzierung inklusive Investitionen würden wir das für ein Unternehmen wie Exasol allerdings als völlig normal angesehen.
Aktie hat großes Potenzial
Fazit: Ein Datenbankspezialist mit entsprechender Technologie ist natürlich für den Ottonormal-Anleger etwas sperrig zu umfassen inklusive des Geschäftsmodells. Aber denken Sie in diesem Bereich auch an Erfolgsstorys wie SAP. Der eindeutige Platzierungserfolg spricht hier außerdem für sich. Deshalb würden wir hier eine erste Positionierung befürworten, unabhängig davon, dass wahrscheinlich die nächsten Wochen eine etwas erhöhte Volatilität bringen werden. Aber letztlich liefert das auch immer wieder nur Opportunitäten, um die Anfangsposition dann nach und nach auszubauen.
In diesem Zusammenhang: natürlich gibt es hier auch noch weitere Profiteure. Denn der erfolgreiche Börsengang wirft hier auch einen besonderen Fokus auf einen der Altaktionäre, die ebenfalls börsennotierte Mountain Alliance, die sich als Risikokapital-Investor einem klaren Digital-Investmentkonzept verschrieben hat. Weitere Details dazu in unserer gesonderten Besprechung.
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